Geschichte

Bau Wasserwerk
Wasserturm

Als die Bevölkerung in der Schweiz zunahm, merkte man, dass man nicht mehr Wasser aus Bächen und Seen einfach trinken durfte. Die Gefahr, davon krank zu werden, wuchs. Immer wieder zogen Seuchen durchs Land und forderten viele Menschenleben. Wer konnte, baute sich einen Sodbrunnen oder fasste ein Quelle. Das Regenwasser durchwandert viele Erdschichten und wird von allen Bakterien und Fäkalstoffen gereinigt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der Gedanke, dass wirtschaftliche und soziale Herausforderungen am besten genossenschaftlich gelöst werden konnten. Alle Mitglieder beteiligen sich an einer Aufgabe, die für einen einzelnen zu gross wäre. Es wurden Genossenschaften gegründet. Sie waren nicht gewinnorientiert und wurden von fast allen getragen.
Darum wurde 1896 die Wasserversorgungsgenossenschaft Auw gegründet und am Lindenberg, weit oben, im Chälen, eine Quellfassung und ein Reservoir gebaut mit zwei Kammern zu 150 m3 Fassungsvermögen. Pro Minuten liefert diese Quellfassung seit je 28 Liter in der Minute. Dann wurde ein Reservoir im Than gebaut mit 250 m3 Inhalt. Weil das Reservoir so weit oben ist, konnte man fliessendes Wasser in die Häuser und Ställe liefern.
1924 baute man die erste Wasserfassung in der Reussegg. Auw benötigte mehr Wasser, als die Quelle liefern konnte. Der Grundwasserstrom der Reuss war unerschöpflich. Im Grundwasserstrom fliesst bedeutend mehr Wasser, als in der sichtbaren Reuss. Die Technik machte gewaltige Fortschritte. Es war kein Problem mehr, Grundwasser von der Reussebene bis zum Reservoir im Than elektrisch zu pumpen.
Aber zuerst musste man eine Leitung bauen. Die Leitung, die heute noch grössten Teils unser Trinkwasser nach Auw bringt, wurde 1924 mit  Muskelkraft erstellt.
Abtwil und das Städtchen Meienberg werden seither von der Wasserversorgungsgenossenschaft Auw versorgt.
1948 wird das Reservoir im Than erweitert. Die neue Kammer fasst 400 m3.
Obwohl Rüstenschwil eine eigene Trinkwasserversorgung hat, wurde 1965 eine Leitungsverbindung nach Rüstenschwil gebaut, um im Notfall aushelfen zu können.  
1973. Zur sicheren Versorgung wird ein weiterer Sodbrunnen in der Reussebene gegraben, etwas nördlich von der ersten Pumpstation. Über alle Jahre haben uns die Sodbrunnen und die Quelle am Lindenberg  zuverlässig mit gutem Trinkwasser versorgt.
Die Bevölkerung von Auw wächst. Auch Industriebetriebe sind nach Auw gekommen. Um der Zukunft zuversichtlich entgegen blicken zu können, hat die Wasserversorgungsgenossenschaft Auw 2015 ein weiteres Reservoir bauen lassen. Es ist ebenfalls im Than und fasst 500 m3.